Halitosis durch Knoblauch und Zwiebeln:
Was hilft gegen den Geruch?

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Halitosis ist der medizinische Fachbegriff für Mundgeruch. Hierbei wird zwischen zwei Formen unterschieden. Den vorübergehend schlechten Atem bezeichnet man als transiente Halitosis. Dieser Mundgeruch ist unbedenklich, denn er geht, wie sein Name schon verrät, wieder vorbei. Der schlechte Atem am Morgen fällt in diese Kategorie. In der Nacht zersetzen Enzyme im Speichel Nahrungsreste zwischen den Zähnen, auf der Zunge oder am Zahnfleischrand. Dabei werden flüchtige Schwefelverbindungen freigesetzt, die den schlechten Geruch verursachen.

Eine weit häufigere Ursache für vorrübergehenden Mundgeruch sind bestimmte Lebensmittel. Zu den Übeltätern zählen auch Knoblauch und Zwiebeln. Jeder kennt den unangenehmen Atem nach dem Essen von Döner, Tsatsiki oder Pasta mit Aioli. Der Grund hierfür ist das sogenannte Allicin, ein Spaltungsprodukt der Aminosäure Alliin im Knoblauch. Diese schwefelhaltige Substanz bildet sich in einer chemischen Reaktion beim Zerkleinern von Knoblauch. Dabei bauen Enzyme Alliin zu Allicin und weiteren Aromastoffen ab. Diese gelangen nach dem Essen zuerst in den Magen-Darm-Trakt. Dort werden sie aufgenommen und ans Blut abgegeben. Darüber verteilen sie sich dann im ganzen Körper. Über Lunge und Haut werden die schwefeligen Substanzen wieder abgegeben und sorgen für den bekannten Geruch. Tatsächlich ist der Verzehr von Knoblauch ohne Geruch also nicht möglich.

Nach dem Essen im Restaurant ist jedoch eine Lösung gefragt, wenn Sie Ihre Umwelt nicht mit unerwünschtem Geruch belästigen wollen. Es gibt Hilfsmittel, mit denen Sie den Geruch schnell loswerden, zumindest vorübergehend. Pfefferminz-Kaugummis sind eine altbekannte Methode. Auch Kaffeebohnen, Ingwer und Petersilienblätter werden gerne gegen schlechten Atem eingesetzt. Leider lässt er sich damit nur für eine Weile überdecken.

Bei häufigem Mundgeruch handelt es sich hingegen meist um die bakteriell bedingte Form von Mundgeruch, die sogenannte pathologische Halitosis. Mit regelmäßiger und gründlicher Mundhygiene können Sie der Bildung dieser Form des Mundgeruchs vorbeugen. Dabei stehen Ihnen einige medizinisch fundierte Waffen im Kampf gegen Halitosis zur Verfügung.

Mit der Zahnbürste wirken Sie besonders Ablagerungen am Rand des Zahnfleischs entgegen.

Eine antibakterielle und fluoridhaltige Zahnpasta trägt maßgeblich zu einer guten Mundhygiene bei. Neben Zinnfluorid und Aminfluorid enthalten bestimmte Zahnpasten auch Zink, da Metallionen wie Zinn und Zink die von Bakterien erzeugten Schwefelverbindungen neutralisieren.

Die Zunge ist der Hauptverursacher von Halitosis, denn hier sammeln sich die meisten Bakterien an. Bei der Zersetzung der Beläge scheiden sie flüchtige Schwefelverbindungen aus, die Ursache für den unangenehmen Geruch. Mit einem Zungenreiniger entfernen Sie bakterielle Zungenbeläge wirksam und schonend.

Zahnseide entfernt gezielt Speisereste und Plaque in Zahnzwischenräumen. Mit Zahnseide kommen Sie sogar in Bereiche, in die Sie mit der Zahnbürste nicht oder nur sehr schwer gelangen. Sie kann für Brücken und Implantate ebenfalls verwendet werden.

Eine antibakterielle Mundspülung beseitigt ebenso wie der Zungenreiniger die Bakterien auf der Zunge und im gesamten Mundbereich und schenkt angenehm frischen Atem. Eine Probier- und Reisegröße ist eine weitere Möglichkeit für temporäre Abhilfe gegen den Knoblauchgeruch im Atem nach einem Restaurantbesuch.

Gründliche und regelmäße Reinigung erhält also das Gleichgewicht in der Mundflora und verhindert somit effektiv die maßgeblichen Ursachen von Halitosis.

Haben Sie trotz gründlicher Mundhygiene hartnäckigen Mundgeruch, sollten Sie den fachmännischen Rat Ihres Zahnarztes einholen. Dieser kann mögliche Ursachen abklären und geeignete Therapien einleiten.

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