Wie sieht eine normale gesunde Zunge aus?

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Etwa 60 bis 80 Prozent aller Bakterien, die Mundgeruch hervorrufen, befinden sich auf der Zungenoberfläche. Das besagt ein Beitrag der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie. Die Halitosis, wie Mundgeruch in der medizinischen Fachsprache genannt wird, kann sich zu einer echten persönlichen Belastung entwickeln und im schlimmsten Fall sogar zu sozialer Isolation führen. Oftmals lässt er sich – ebenso wie bakterielle Zungenbeläge – jedoch mit ein paar einfachen Tricks vermeiden und bekämpfen. Im Folgenden wollen wir Sie darüber informieren, welche Funktionen die Zunge besitzt, wie eine gesunde Zunge aussehen sollte, welche Verfärbungen es gibt, worauf beispielsweise eine braune Zunge zurückzuführen ist und was man gegen Beläge tun kann.

Die Zunge besitzt als eines unserer Sinnesorgane zahlreiche Funktionen, die an dieser Stelle nur angerissen werden sollen. Wir berufen uns dabei auf die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung, die die Verteilung des Essens, die Reinigung des Mundraums, das Sprechen, Schlucken, Schmecken sowie den Schutz vor schädlichen Giften oder Lebensmitteln als Hauptfunktionen der Zunge nennt.
Eine gesunde Zunge sollte blassrosa, feucht und leicht rau sein. Ein dünner (!) weißer Belag, der sich problemlos entfernen lässt oder von selbst verflüchtigt, ist ebenfalls normal. Diese Beschichtung setzt sich aus Essensresten, körpereigenem Schleim, Keimen, Papillenspitzen und alten Zellen zusammen. Sie ist per se nicht gefährlich, sollte aber idealerweise täglich im Zuge einer Zungenreinigung entfernt werden – schon allein, um unangenehmer Halitosis vorzubeugen und ein Frischegefühl im Mund zu erleben, das Sie nicht mehr missen wollen werden.

Es gibt verschiedenfarbige Beläge, die die Zunge in erster Linie unansehnlich machen, aber zugleich auch Aufschluss über mögliche Krankheiten geben können, die hinter den Signalfarben stecken. Vorübergehende Verfärbungen sind für gewöhnlich vollkommen harmlos und können beispielsweise nach dem Verzehr von Heidelbeeren auftreten. Wichtig ist es, permanente Verfärbungen richtig zu deuten. In einem Beitrag der Deutschen Apotheker Zeitung wird erklärt, dass ein gelblicher Belag auf ein Gallen- oder Leberleiden hinweisen könne. Eine braune Zunge lässt sich gegebenenfalls auf seltene Nierenerkrankungen zurückführen. Eine dicke weiße Beschichtung lässt wiederum auf eine Magen-Darm-Erkrankung oder einen Virusinfekt schließen, wohingegen eine rote Zunge beispielsweise Indikator für eine Mangelernährung sein kann. Die Liste lässt sich nahezu beliebig fortführen. In einem Beitrag des Apotheken-Portals des Deutschen Apotheker Verlags können Sie bei Interesse mehr zu Zungenbeschwerden und ihren möglichen Ursachen erfahren.
Sie sollten wissen, dass sich derart viele Bakterien auf dem Zungenrücken ansammeln, weil die Zunge dank ihrer rauen und hügeligen Beschaffenheit zahlreiche Vertiefungen bietet. In diesen fühlen sich diejenigen schädlichen Bakterien besonders wohl, die keinen Sauerstoff zum Überleben benötigen. Bei der gewöhnlichen Zahnpflege durch das Zähneputzen werden diese Bakterien auf der Zungenoberfläche nicht adressiert, sodass sie sich ungestört vermehren können. Dies wiederum führt zu einem erhöhten Risiko für Zahnfleischerkrankungen, welche sich zu einer Parodontitis, der Entzündung des Zahnhalteapparats, führen kann. Zahnverlust ist eine der gravierenden Folgen dieser Infektionskrankheiten, weshalb eine optimierte Mundhygiene essentiell ist.

Das Zähneputzen mit einer geeigneten Zahnbürste, einer (möglichst antibakteriellen) Zahnpasta sowie Zahnseide für Zahnzwischenräume bildet zwar das Fundament der Mundhygiene, reicht aber demnach nicht aus. Zusätzlich sollten Sie unbedingt einen eigens zum Zweck der Zungenreinigung entwickelten Schaber in Ihre tägliche Mundhygiene-Routine aufnehmen.

Dieser entfernt die entzündungsfördernden bakteriellen Zungenbeläge mit seinen speziellen Noppen und Lamellen schonend, effektiv und nachhaltig. Damit der natürliche Würgereflex die Reinigung nicht behindert, ist ein Zungenschaber besonders flach geformt, was einen großen Vorteil gegenüber einer Zahnbürste bietet. Die Anwendung eines Zungenreinigers ist möglicherweise zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig, zahlt sich nach kurzer Zeit jedoch aus. Strecken Sie zur Reinigung der Zunge diese vor einem Spiegel weit hinaus und tragen Sie mit der Noppenseite des Zungenreinigers eine antibakterielle Zahnpasta auf den Zungenrücken auf. Fahren Sie anschließend mit der Lamellenseite des Schabers vom höchsten für Sie sichtbaren Punkt des Zungenrückens zur Zungenspitze hin und ziehen Sie im Zuge dessen die bakteriellen Beläge abwärts. Gehen Sie gründlich, aber sanft vor, um die empfindlichen Papillen im hinteren Drittel der Zunge nicht zu beschädigen und den Würgereiz nicht zu provozieren. Mit diesem Vorgang beugen Sie braunen, weißen oder gelben Zungen in den meisten Fällen vor.

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